Gewohnheitstier.

Im Volksmund heißt es, es braucht 21 Tage bis etwas zur Gewohnheit wird. Bei kleineren Dingen glaube ich das sofort. Mit der Zahnseide hat das bei mir zum Beispiel ganz gut geklappt. Ich gehe brav einmal im Jahr zum Zahnarzt und zur Zahnreinigung. Genetisch bedingt habe ich Glück, denn ich hatte noch nie Zahnschmerzen oder ein Loch. So läuft das immer easy ab, doch jedes Mal ermahnt mich die Zahnreinigerin (ist das die Berufsbezeichnung? Jedenfalls nicht “Tatortreinigerin”…), ich solle doch Zahnseide benutzen. Beim letzten Mal hab ich mir also vorgenommen, das nun wirklich täglich zu machen – hauptsächlich, um zu sehen, ob sie dann ein Jahr später einen Unterschied merkt. Schon nach ein paar Wochen abendlicher Zahnseideaktion fehlt mir was, wenn ich mal nicht flosse – ich hab mich also schon daran gewöhnt.

So take your time and brush, then floss. Flossing is key. You must floss. Don’t even think for a second that you can get away with not flossing. Always floss. I can’t stress it enough. If you get nothing else from this book, I hope you not only think to yourself “I must floss,” but pass it along to loved ones and acquaintances — floss, floss, floss. Now, what was I saying? (Ellen DeGeneres, The Funny Thing Is…)

Nun ist das eine Kleinigkeit, bei anderen Sachen ist das schon schwieriger. Gerade versuche ich nämlich, mir eine andere Morgenroutine anzugewöhnen. Während ich bisher immer ohne Frühstück aus dem Haus bin und in der Arbeit dann etwas gegessen habe, mache ich mir nun zuhause ein Brot oder Müsli. Und natürlich eine Tasse Tee! Das ist ja noch einfach.

Doch außerdem versuche ich nun seit meinem MBSR-Kurs, morgens mindestens 10-15 Minuten zu meditieren, bevor ich das Haus verlasse. Mal davon abgesehen, dass Meditieren echt schwer ist und ich morgens zwar weniger mit dem Einschlafen kämpfe, dafür aber umso mehr mit dem Gedankenkarussell (was alles ansteht, was war, was zu tun ist…), muss ich den neuen morgendlichen Zeitaufwand erstmal unterbringen. Da gibt es die Möglichkeit, früher aufzustehen… aber ich finde 6 Uhr an sich schon früh genug. Die andere Möglichkeit ist, später in die Arbeit zu fahren. Wirklich interessant, was das auslöst – denn allein 20 Minuten später ist wirklich alles anderes: mein favorisierter Radlparkplatz ist weg, die S-Bahn ist viel voller und ich krieg nicht wie sonst ein 4er-Abteil für mich. Mehr Schulkinder sind unterwegs. Brr. Da heißt es also, das innere Gewohnheitstier überwinden!

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