Vertonung.

Wie wichtig mir Musik ist, habe ich schon oft genug gesagt. Ohne nun zu pathetisch werden zu wollen: ich könnte wirklich nur ganz schwer ohne Musik leben und habe in guten wie schwierigen Lebenslagen immer auch Songs als Begleiter gebraucht. Wie gut, dass es für wirklich jede Lebenslage das passende Lied gibt.

Also ist es nur naheliegend, auch meinen Blog entsprechend zu vertonen, dachte ich mir. Wär doch gelacht, wenn ich nicht auch zu jedem Blogpost den passenden Song aus einer meiner Playlists finden würde. Zum Beispiel fängt der letzte Beitrag “Mängelexemplare” mit dem Satz “Ich bin so naiv” ein, sofort klingt mir da “Naive” von den Kooks in den Ohren, die gerade ein Best of-Album herausgegeben haben – auch wenn es zugegebenermaßen in dem Song um eine ganz andere Art von Naivität geht.

Zum Granteln gäbe es jede Menge passende Songs. Aktuell muss ich aber an den wunderbar rotzigen Song “Pedestrian at best” von Courtney Barnett denken. Sie singt zwar über ihre Zerissenheit mit Blick auf ihren Erfolg in der Musikindustrie, aber genau diese innere Zerissenheit kenne ich auch vom Grantigsein.

Put me on a pedestal and I’ll only disappoint you
Tell me I’m exceptional, I promise to exploit you
Give me all your money, and I’ll make some origami, honey

I think you’re a joke, but I don’t find you very funny

Wenn man dann selber wieder genug hat vom Granteln, kann man gern auch bei Judith Holofernes reinhören (kann man sowieso auch IMMER, auch hier gibt’s was für alle Lebenslagen), denn in “Die Leiden der jungen Lisa” wird auf schöne Weise klar, dass Selbstmitleid auch keine Lösung sein kann:

Lisa, hör auf zu leiden!
Du musst dich jetzt entscheiden
Ob du glücklich sein willst, und wenn ja
Lässt es sich nicht vermeiden
Dass du endlich aufhörst zu leiden

Zum Wohnzimmerkonzert muss natürlich ein Song von Toby gehört werden. Nicht nur in unserem Wohnzimmer überzeugt sie mit ihrer Stimme, selbst in einem Tunnel klingt sie gut:

Man sollte meinen, dass einem zum Thema “Externalisierungsgesellschaft” nicht sofort ein passendes Lied einfällt, aber witzigerweise hatte ich hier gleich eines im Kopf. Beim Climate March war nämlich Jamaram aufgetreten und beim Lied “Green Leaf” haben wir brav für das grüne Blatt am gesunden Baum mitgetanzt:

Auch zum Thema “Lesen” war sofort ein Lied in meinem Kopf, “Books from Boxes” eines meiner Lieblingslieder von Maximo Park, die wir letztes Jahr in Dachau auf dem Rathausplatz live gesehen haben. Natürlich geht es hier auch um ganz etwas andes als das Lesen, auch wenn Bücher aus Kisten geräumt werden – menschliche Beziehungen sind eben das, was uns Menschen am meisten beschäftigen:

Für England sind unzählige Lieder geschrieben worden, nicht erst seit The Clash mit “This is England“. Und dann ist da natürlich das Genre BritPop, dem ich mich sehr verbunden fühle. Eine Hymne ist Oasis’ “Don’t look back in anger”, welches gerade durch den Anschlag von Manchester wieder neue Bedeutung gewonnen hat, als Anti-Terror-Song. Noel Gallagher spendet übrigens alle Einnahmen an dem Song den Hinterbliebenen und Opfern des Anschlags.

Mit Musik zum Thema “Verletzlichkeit” höre ich für heute mit der Vertonung auf. Hier waren auch gleich zwei Lieder in meinem Kopf. Zum einen der Song “Bruises”, der in jeder Hinsicht gut für mich passt – ich bekomme nämlich im ganz wörtlichen Sinn sehr schnell blaue Flecken (hat wohl mit dem schlechten Bindegewebe zu tun, welchem ich auch meine Leistenbrüche zu verdanken hatte). Natürlich geht es im Song aber nicht um diese Art von blauen Flecken – sondern um die, die man im menschlichen Miteinander (oder Gegeneinander) davonträgt… und die oft nicht so leicht vergehen.

Nur wer das “Teflon Heart” aus dem Song der Caged Animals hat, kennt das nicht und steckt alles weg, was da so kommt…

you’ve got a teflon heart
and nothing sticks to you
you’ve got a teflon heart
i think i want one too

Aber wirklich wünschenswert ist das ja doch auch nicht!

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