Mitbringsel.

Die schönsten Reisemitbringsel sind natürlich die Erinnerungen an die Erlebnisse und Eindrücke, aber auch kulinarische Entdeckungen sind tolle Souvenirs. Selbst in England, wo ich doch recht oft bin, findet sich da immer wieder mal was.
Dieses Mal war es der “Slow cooked ham hock”, der mich auf der Speisekarte eines Pubs (The Bay Horse in Snaygill, Skipton) ansprach. Also eine Schweinshaxe respektive Eisbein, wenn man so will, aber anders zubereitet.

Slow-cooked ham hock with orange & malt-whisky marmalade glaze on spring onion mash with honey-roasted carrots and a white wine cream and pea sauce
Slow-cooked ham hock with orange & malt-whisky marmalade glaze on spring onion mash with honey-roasted carrots and a white wine cream and pea sauce

Dieses Gericht war jedenfalls sehr lecker und so beschlossen wir, es nachzukochen. Online gab’s jede Menge Rezepte, wir entschieden uns für den Honey-roast ham hock with mustard sauce. Es gibt auch Rezepte, bei denen man den Gammon (also den rohen Ham) erstmal zwei Tage in Wasser einlegen soll, um ihn zu entsalzen – aber das ist wohl wirklich nicht nötig.

Spannend bei der Zubereitung war, dass wir zum einen in der Küche meiner Schwiegermutter zugange waren, wo wir uns nicht wirklich gut auskannten, noch dazu in ihrer Abwesenheit, und zum anderen zur Krönung des Experiments noch ein paar Verwandte zum Essen eingeladen hatten. Also ein englisches Menü für Einheimische von uns gekocht, gewagt war’s schon.

Honey-roast ham hock with mustard sauce and puréed root vegetables
Honey-roast ham hock with mustard sauce with puréed root vegetables

Doch alles ging gut und schmeckte vorzüglich, den Ham platzierten wir auf ein Bett aus Kartoffel-, Süßkartoffel- und Pastinakenpüree. Lediglich die Senfsauce überzeugte nicht ganz so, da findet sich vielleicht was Leckereres.  Es lohnt sich auf jeden Fall, mehr Fleisch zuzubereiten, die Reste kann man nämlich kalt als Schinken essen, auch sehr fein. Wird also sicher wiederholt, beim nächsten Mal probieren wir ein BBC-Rezept, zum Beispiel einen Gammon with treacle bacon crust oder Maple-glazed gammon with fresh apricot and ginger Chutney. Yummy!

Eine neue Bierentdeckung machten wir auch. Von der Morland Brewery / Greene King gibt es schon lang die Old Speckled Hen, ein typisches Englisches Ale, das ich ganz gern trinke. Neu für uns in diesem Jahr war ein leichteres Golden Ale, die “Old Golden Hen”, ein feines Sommerbier, das die Kanalbootfahrt sehr bereicherte. Nach unserer Rückkehr suchten wir vor lauter England-Sehnsucht schon nach ein paar Tagen den britischen Laden Pomeroy & Winterbottom auf, der leider (gerade?) keinen gescheiten Internetauftritt, aber einen sehr schönen Laden hat – nicht mehr in der Reichenbachstraße, sondern jetzt in der Brienner Straße, gleich am Stiglmaierplatz. Dort gab es dann zwar nicht die Golden Hen, aber die “Old Hoppy Hen”, die wir natürlich auch gleich testen mussten. Hopfig, craftig, aber nicht spektakulär.

Zu den Reiseentdeckungen gehören immer auch ein paar neue Wörter, die man vorher noch nicht kannte. Oder gebraucht hatte… Hier die unvollständige Liste der diesjährigen Reise, geprägt von Nautik, Olympischen Spielen (Team GB!) und natürlich Essen:
To moor (naut.) = vor Anker gehen, anlegen
Mooring (naut.) = Anker-, Anlegeplatz
Lock (naut.) = Schleuse
Tiller (naut.) = Pinne
Bollard (naut.) = Poller
Windlass (naut.) = das Werkzeug, das man zum Öffnen der Schleuse braucht
Cygnet = Schwanenbaby, junger Schwan
Ewe / Ram = weibliches / männliches Schaf
A murder of crows = ein Schwarm Krähen
Grouse = Moorhuhn
Guinea Fowl = Perlhuhn
Pommel Horse (sport.) = (Seit-)Pferd

Ein Highlight war dann noch, was Kohlrabi auf englisch heißt. Nämlich: Kohlrabi.
Reisen bildet eben!

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